Jugendlicher | Vater - Mutter
„Mama und Papa sind immer so besorgt. Manchmal denke ich: Lasst mich doch mal, das ist mein Leben!“
Wenn Du krank bist, kann es sein, dass Du ab und zu Hilfe z.B. von Deinen Eltern brauchst. Auch, wenn Du das eigentlich nicht immer willst. Auf welche Art und Weise geht Ihr bei Euch zu Hause mit Deiner Erkrankung um? Und wie gehst Du wiederum damit um?
Wie fühlst Du Dich wirklich?
Kennst Du den Gedanken, dass Du Deine Eltern traurig machst, weil Du krank bist? Vielleicht glaubst Du deshalb, extra positiv bleiben zu müssen (trotz Schmerzen, Müdigkeit oder anderen Problemen). Manche Jugendlichen wollen vor allem positiv sein, um ihren Eltern etwas zurückzugeben. Das ist lieb gemeint, es ist aber oft besser, wenn Deine Eltern wissen, wie es Dir wirklich geht, auch wenn Du Dich elend fühlst.
Hilfe, ich möchte selbstständig sein!
Wie helfen Dein Vater und Deine Mutter Dir? Ist es gut für Dich, so wie sie das tun? Vielleicht findest Du, dass sie Dir zu viel helfen und Du denkst, dass Du doch jetzt alt genug bist, um bestimmte Dinge selbständig zu tun. Auch wenn Du denkst „Das darf ich doch sowieso nicht…“, kannst Du versuchen, Deinen Eltern zu erklären, was Du gerne möchtest und warum. Dann findet Ihr vielleicht einen Mittelweg, der für Euch alle ein guter Kompromiss ist.
Ich möchte selbst bestimmen, wie selbstständig ich bin!
Vielleicht möchtest Du gar nicht so viel über Deine Krankheit und die Behandlungen wissen. Auch das ist völlig in Ordnung. Das darfst Du gerne so sagen.
Entscheidungen
Es kann auch sein, dass Deine Eltern finden, dass Du selbständiger werden musst. Das gibt manchen Jugendlichen das Gefühl, dass sie nicht verstanden werden und dass zu viel von ihnen erwartet wird. Auch hier kannst Du versuchen, das Thema mit Deinen Eltern anzusprechen. Es kann nämlich sein, dass Deinen Eltern gar nicht klar ist, wie es sich für Dich anfühlt.
Mit wem redest Du am liebsten?
Manchmal sind die Eltern auch nicht die richtigen, um bestimmte Themen zu besprechen. Manchmal gibt es dafür eine Tante oder einen Onkel, vielleicht auch einen Nachbarn, der Dich schon lange kennt oder Freunde, bei denen Du eins oder mehrere dieser schweren Themen ansprechen kannst.
Deine Meinung ist uns wichtig
Es mag sein, dass Du und Deine Eltern manchmal unterschiedliche Ansichten darüber haben, was das Beste für Dich ist. Vielleicht schaut Ihr von verschiedenen Positionen auf die gleiche Situation und bewertet sie deshalb unterschiedlich. Hier kann es hilfreich sein, nachzufragen, was die Gedanken hinter dieser Bewertung oder Entscheidung sind und wenn Ihr Euch in Ruhe dazu austauschen könnt, kann es sein, dass Ihr einen guten Mittelweg finden könnt. Vielleicht braucht es Dich, der die erste Frage stellt, damit Du dann auch erklären kannst, was Deine Gedanken dazu sind.
Deine Bucket List
Hast Du das Gefühl, dass Du alles „jetzt“ tun musst? Dass Du jetzt genießen willst und keine Zeit verlieren? Wie gehen Deine Eltern damit um? Haben sie dasselbe Gefühl oder glaubst Du, dass sie zu viel von Dir verlangen? Auch hier kann es sinnvoll sein, mit Deinen Eltern ins Gespräch zu kommen. Vielleicht ist es ihnen gar nicht bewusst, wie Du Dich fühlst. Könnt Ihr gemeinsam herausfinden, was auf Deiner Bucket List steht und was Deinen Eltern wichtig ist?
Mal was anderes
Träumst Du von etwas, das Du unbedingt mal erleben möchtest? Einmal Urlaub am Meer machen oder in einem Hubschrauber mitfliegen? Ein Treffen mit Deinem Idol oder ein Ausflug in einen Freizeitpark? Es gibt Organisationen, die Dir und Deiner Familie helfen, die passende Aktion für Dich zu finden und Euch dabei zu unterstützen. Ein ambulanter Kinderhospizdienst oder der Psychosoziale Dienst im Krankenhaus haben bestimmt Adressen, an die Du dich dafür wenden kannst.