Menschen, die Du kennst
„In der Schule begreifen sie wirklich nicht, wie das ist, jeden Tag früh ins Bett zu müssen und so viele Schmerzen zu haben...“
In der weiterführenden Schule oder einer Berufsschule kennt man Dich nicht mehr so gut wie früher in der Grundschule. Deshalb kann es für manche dort unverständlich erscheinen, dass Du Dinge darfst, die andere nicht dürfen. Oder auch bestimmte Sachen nicht darfst oder kannst. Hier findest Du einige Tipps dazu, wie Du so normal wie möglich mit dabei sein kannst.
Wer entscheidet?
Manchmal entscheiden Erwachsene, was Du in der Schule darfst und was nicht, ohne dass Du dazu befragt wurdest. Wenn Du das Gefühl hast, dabei übergangen worden zu sein und gerne ein Wörtchen mitgeredet hättest, darfst Du gerne mit Deinen Eltern oder Deinem Lehrer darüber sprechen. Denn, die Schule nimmt immerhin einen großen Teil Deines Lebens ein.
Immer gut drauf?
Deine Klassenkameradinnen, manchmal auch Deine Lehrer, können oft nicht sehen, was gerade mit Dir los ist. Wenn Du Schmerzen hast oder müde bist, willst Du das vielleicht auch lieber gar nicht zeigen. Aber wenn Du immer fröhlich tust, Deine Hausaufgaben gemacht hast und nie über Schmerzen klagst, dann denken sie vielleicht, dass es Dir richtig gut geht. Und Du brauchst vielleicht alle Deine Energie dafür, um irgendwie mitzukommen und nicht aufzufallen, musst evtl. sogar Schmerzmittel dafür nehmen. Dann kann es helfen, über Deine Erkrankung zu reden und was sie für Dich und Deinen Alltag bedeutet. Vielleicht kannst Du auch mal in einer Schulstunde darüber erzählen, was bei Dir neben der Schule noch so passiert, so dass alle darüber im Bilde sind.
Du kannst auch spontan auf Deine Lehrerin zugehen, wenn es Dir mal nicht so gut geht. Wenn sie weiß, warum das so ist, kann Deine Lehrerin Deine (Haus-)Aufgaben an die Situation anpassen.
Weniger Schule, mehr Freizeit?
Wenn die Schultage sehr anstrengend für Dich sind, kann es sein, dass Du kaum noch Energie für schöne Dinge hast. Wenn das ab und zu so ist, ist das vielleicht nicht schlimm. Das hat jeder mal. Aber es ist natürlich nicht Sinn der Sache, dass Du Deine gesamte freie Zeit nach der Schule dafür brauchst, Dich auf dem Sofa auszuruhen, um am nächsten Tag wieder fit für die Schule zu sein. Es kann dann sinnvoll sein, evtl. früher von der Schule nach Hause zu kommen oder bestimmte Fächer auszusortieren.
Unterstützung in der Schule?
In vielen Schulen gibt es Integrationshelfer oder Sozialarbeiterinnen. Du kannst mit Deinen Eltern oder Deinen Lehrern besprechen, ob es vielleicht eine gute Idee ist, mal mit dem einen oder anderen zu sprechen und evtl. zu schauen, wie Dein Schulalltag noch besser auf Dich und Deine Situation zugeschnitten werden kann. Frage ruhig auch mal nach, ob Du nicht sogar Anrecht auf einen Nachteilsausgleich hast.
Schule zu Hause?
Wenn Du es nicht in die Schule schaffst, um am Unterricht teilzunehmen, dann kannst Du oder Deine Eltern mit den Lehrerinnen klären, ob es eine Möglichkeit gibt, online am Unterricht teilzunehmen oder ob eine Heimbeschulung für Dich eingerichtet werden kann.