Ihre Familie
„Wir gehen beide ganz unterschiedlich damit um“
Es gibt kein Elternpaar, bei dem beide Partner gleich mit dem Auftreten einer schweren Krankheit bei ihrem Kind umgehen. Die meisten Eltern bemerken, dass ihr Partner die Auswirkungen der Krankheit anders erlebt und verarbeitet. Das ist nicht verwunderlich, denn keine zwei Menschen sind gleich. Hier sind einige Tipps, die Ihnen vielleicht helfen können:
Rollen
Wenn ein Kind erkrankt, ergibt sich oft eine Rollenverteilung bei den Eltern: beispielsweise kümmert sich eine Person mehr um das Kind/die Kinder, die andere mehr um Organisatorisches und das Familieneinkommen. Wichtig dabei ist, einander Raum zu geben, und zusammen zu schauen, was Ihre individuellen Stärken und Bedürfnisse sind und wie Sie diese am besten für alle einsetzen können.
Eine Fülle an Gefühlen
Gefühle wie Trauer, Wut, Angst aber auch z.B. Hoffnung oder Vertrauen wechseln sich oft ab. Darum ist es auch normal, dass nicht immer beide Eltern gleichzeitig die gleichen Gefühle haben. Wichtig ist es, Ihre Sorgen und Gefühlen miteinander zu teilen, statt davon auszugehen, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin schon weiß, wie es Ihnen gerade geht.
Stress
Es kommt öfter vor, dass Partner ihre Gefühle auf negative Weise aneinander auslassen. Das ist eine verständliche Reaktion, denn man ist dem anderen so nah. Oft hilft es, darüber miteinander zu reden. Denn meistens ist einem nicht bewusst, welche Auswirkung das eigene Verhalten hat.
Zeit füreinander
Wenn man ein krankes Kind hat, passiert es leicht, dass Eltern einander (für eine Weile) aus den Augen verlieren. Darum ist es wichtig, sich bewusst Zeit füreinander zu nehmen, auch wenn es nur für kurze Momente ist. Sei es ein gemeinsamer Spaziergang oder mal ein Restaurant- oder Kinobesuch. Vielleicht ist Ihre Version dafür auch ein gemeinsamer Fernsehabend zu Hause.
Mit anderen sprechen
Haben Sie bestimmte Gefühle oder Bedenken, die sie lieber nicht primär mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin besprechen? Z.B. weil Sie ihn oder sie nicht zusätzlich belasten möchten? Das ist völlig normal und oft ist es sogar hilfreich ab und zu mit jemandem zu reden, der etwas mehr Abstand hat. Wichtig dabei ist, dies zu benennen, damit es für Ihren Partner oder Ihre Partnerin kein Geheimnis ist.