„In der Schule wissen die meisten nicht einmal, dass zu Hause jemand krank ist.“

Wie ist das bei Dir? Wissen Deine Klassenkameradinnen und Lehrer, wie es in Deiner Familie aussieht? Und wissen sie auch, wie es für Dich ist, mit einer kranken Schwester oder einem kranken Bruder aufzuwachsen? Vielleicht ist es für Dich so normal, dass Du darüber gar nicht nachdenkst, dass Du einen kranken Bruder oder eine kranke Schwester hast. Oder findest Du es gerade schwer, in der Schule darüber zu reden? Es gibt keine goldene Regel dafür, wie Du am besten damit umgehen solltest, aber es gibt ein paar Dinge, über die Du nachdenken kannst:

Oft sagen Jugendliche in einer ähnlichen Situation wie Du, dass sie sich in der Schule nicht gut verstanden fühlen. Verstehen beginnt mit Information. Auch wenn Du es schwierig findest, ist es doch besser, wenn die anderen wissen, wie es Dir und Deiner kranken Schwester oder Deinem kranken Bruder geht. Nur dann können sie versuchen, zu verstehen, wie das für Dich ist.

Bei der Einführung in eine neue Klasse wird oft auch auf die Familie eingegangen. Du kannst dann erzählen, dass Du eine kranke Schwester oder einen kranken Bruder hast. Viele Jugendliche mit einem kranken Bruder oder einer kranken Schwester sagen, dass es gut ist, es wenigstens einmal erzählt zu haben.

Vielleicht kümmerst Du Dich auch ab und zu um Deinen kranken Bruder oder Deine kranke Schwester, so dass Du weniger Zeit für Hausaufgaben hast. Auch darum ist es sinnvoll, dass Deine Lehrer informiert sind. Zumindest Deine Klassenlehrerin. Sie kann dafür sorgen, dass auch die anderen Lehrerinnen wissen, was los ist, wenn es eben mal alles nicht so gut klappt. Du kannst selbst mit Deinem Lehrer reden oder das zusammen mit Deinen Eltern tun.

Vielleicht hast Du schon eine Lehrerin, der Du vertraust und zu der Du immer gehen kannst. Falls nicht, wäre es schön, wenn Du einen Vertrauenslehrer finden könntest, vielleicht Deinen Klassenlehrer oder die Lehrerin Deines Lieblingsfaches oder auch einen ehemaligen Lehrer.