Menschen, die Ihnen helfen
„Die Diagnose hat eingeschlagen wie eine Bombe. Und jetzt? Was wird jetzt passieren…?“
Es kann sein, dass Ihr Kind schon viel Zeit im Krankenhaus verbracht hat und noch immer regelmäßig ins Krankenhaus muss. Ziel sollte es sein, dass Sie gut von den Ärzten über die Krankheit Ihres Kindes informiert werden, Ihre Fragen stellen können und von den Pflegekräften in die besondere Pflege Ihres Kindes eingewiesen werden. Vielleicht gibt es sogar eine Person, die Sie und die Krankengeschichte Ihres Kindes besonders gut kennt und die Fäden in dieser Zeit für Sie in der Hand hat. Hier finden Sie einige Tipps, die Sie evtl. für die Zeit im Krankenhaus gebrauchen können.
4 Ohren
Es ist immer sinnvoll, bei Gesprächen mit den Ärzten mit zwei Erwachsenen anwesend zu sein. Vier Ohren hören immer mehr als zwei, gerade wenn Sie mit Ihrem Kind zusammen dort sind. Und es tut oft gut, hinterher noch einmal alles in Ruhe gemeinsam durchsprechen zu können.
Dumme Fragen gibt es nicht
Trauen Sie sich bitte immer, alles zu fragen, was Sie von den Ärzten, Pflegenden oder anderen Professionellen im Krankenhaus wissen wollen. Wenn Sie sich Ihre Fragen schon im Vorwege zu den Gesprächen aufschreiben, können Sie sich sicher sein, dass Ihnen keine der wichtigen Fragen plötzlich nicht einfällt, was erfahrungsgemäß immer wieder vorkommt.
Extra Unterstützung?
Sie können im Krankenhaus auch nach der Unterstützung durch einen Sozialarbeiter, eine Psychologin oder einen Seelsorger bitten. Evtl. gibt es auch die Möglichkeit, an einen solchen in Ihrer Nähe zu verweisen, wenn Sie gar nicht so viel Zeit im Krankenhaus verbringen wollen/müssen.
Mitsprache
Wenn es Ihnen wichtig ist, die Zügel in der Pflege und Behandlung Ihres Kindes in der Hand zu behalten, können Sie vieles so organisieren, wie es am besten zu Ihnen und Ihrem Kind passt. Sind Sie einmal nicht einverstanden mit einer Behandlung oder Pflege Ihres Kindes oder fühlen sich davon überrumpelt, dann lassen Sie das Ihre Ärzte und Pflegenden auf jeden Fall wissen. Sie dürfen hierbei auf Ihr Bauchgefühl hören und dies mit den Professionellen besprechen.
Haar? Genau!
Es kann sein, dass Ihrem Kind bei bestimmten Medikamenten (z.B. Chemotherapie) die Haare ausfallen. Die Ärzte können Ihnen sagen, bei welchen Medikamenten das der Fall ist. Viele Kinder nutzen dann einen Hut, eine Schirmmütze oder ein Tuch. Es gibt auch die Möglichkeit, sich eine Perücke machen zu lassen.
Vorbereitung
Die meisten Krankenhäuser haben auf ihrer Webseite Informationen über die Kinderstation, mit denen Sie sich auf den Besuch im Krankenhaus vorbereiten können. So können Sie mit Ihrem Kind besprechen, was dort alles geschehen wird. Für die meisten Kinder ist es beruhigend, wenn sie sich in Gedanken schon darauf vorbereiten können. Vielleicht finden Sie auch ein gutes Buch zu diesem Thema in Ihrer Bücherei.
Packen
Wenn Sie packen, denken Sie unbedingt an das Kuscheltier und die Lieblingsmusik Ihres Kindes. Sie können auch z.B. die Lieblingsbettdecke oder -kissen Ihres Kindes mitnehmen oder ein Foto von Ihrer Familie, damit Ihr Kind sich besser fühlt, falls Sie mal nicht da sein können.
Kontakt mit Ärzten und Pflegenden
Fragen Sie ruhig, ob es möglich ist, regelmäßige Gespräche mit den Ärzten zu haben. Besonders, wenn ihr Kind länger im Krankenhaus liegt. Oft können auch die Pflegekräfte viele Fragen beantworten. Halten Sie sich nicht zurück, diese zu stellen.
Fotos
Es ist eine gute Idee, schon bei der Aufnahme ins Krankenhaus Fotos zu machen. Oft fragen Kinder nach einiger Zeit, was genau seitdem alles passiert ist. Dann kann man anhand der Bilder davon erzählen. Auch viele Eltern sind froh über Fotos, selbst wenn sie in eine Zeit gehören, an die sie nicht so gerne zurückdenken. Es kann bei der Verarbeitung dieser Zeit helfen.
Anleitungsmöglichkeit
Sie können auch als Eltern in einigen pflegerischen und therapeutischen Versorgungen Ihres Kindes angeleitet werden. So können Sie dies in der Zeit im Krankenhaus lernen und Ihr Kind dann zu Hause weiterversorgen.
Übernachtungsmöglichkeiten
Wohnen Sie weit entfernt von dem Krankenhaus, in das ihr Kind aufgenommen wird? An viele Krankenhäuser sind Häuser angeschlossen in denen Familienmitglieder unterkommen können, wenn sie nicht mit aufgenommen werden können. Z.B. die Ronald McDonald-Häuser von der McDonalds Kinderhilfe Stiftung.
So schnell wie möglich nach Hause?
Fragen Sie sich, ob Sie die Pflege, die Ihnen im Krankenhaus zuteil wird, auch zu Hause bekommen können? Manchmal kann die Krankenhauszeit dadurch verkürzt werden, dass ein Pflegedienst für zu Hause eingeschaltet wird. Selbst wenn Ihr Kind beatmet werden muss, kann das möglich sein. Sie können dies mit Ihren Ärzten besprechen.
Oder besser Schritt für Schritt…
Wenn der Schritt nach Hause noch etwas zu groß ist oder zu wenig Zeit ist, um alles organisiert zu bekommen, kann Ihr Kind auch eine Zeit lang in einem Kinderhospiz aufgenommen werden. Das ist eine Adresse für schwer kranke Kinder, in denen sie eine Zeit lang wohnen können, bis es (wieder) nach Hause gehen kann.
Kontakt mit Kinderarzt
Es ist gut, wenn der Kinderarzt über die Zeit im Krankenhaus informiert ist, besonders auch über die Entlassung. Das ist natürlich nicht für jede geplante kurze Aufnahme nötig. Sie können dies mit Ihrer Kinderärztin genauer besprechen.
Nachsorge?
Manche Krankenhäuser haben auch ein Nachsorgeteam, das nach Hause kommt, so dass der Übergang vom Krankenhaus nach Hause etwas reibungsloser verläuft, besonders, wenn noch viel geregelt werden muss. Für letzteres können Sie auch mit dem “Entlass-Management” des Krankenhauses zusammenarbeiten, oft hat dieses viele Informationen und hilfreiche Adressen.