Kind bis 12 J. | Krankenhaus
„Mein Kuscheltier hat auch einen Verband bekommen.“
Wenn Du oft ins Krankenhaus musst, kennst Du wahrscheinlich viele der Krankenpfleger und Krankenschwestern und hast bestimmt auch einen Arzt, der viel über Dich weiß. Trotzdem kann es sein, dass Du manchmal Angst davor hast, was als nächstes kommt. Wird es weh tun, was werden sie tun, musst Du evtl. alleine bleiben? Zum Glück arbeiten im Krankenhaus auch Menschen, die daran denken, Dir zu erzählen, was passieren wird. Manchmal machen sie sogar schöne Dinge mit Dir (ein Spiel, ein Buch vorlesen oder einfach mit Dir reden). Manchmal sind das Krankenschwestern oder Krankenpfleger, manchmal ist das der Krankenhaus-Clown oder auch jemand, der sich freiwillig dafür Zeit nimmt.
Wieso, weshalb, warum?
Wenn Du Fragen hast, kannst Du Deine Ärztin oder jemanden aus der Krankenpflege fragen. Oft können sie Dir das dann richtig gut erklären. Du kannst Dir auch Deine Fragen aufschreiben (evtl. helfen Dir Deine Eltern dabei), denn es kann sein, dass Du nicht immer sofort Antworten auf Deine Fragen bekommst.
Dein Krankenhaus im Netz?
Manche Krankenhäuser haben eine eigene Webseite und manche sogar eine Kinderseite. Du kannst (gemeinsam mit Deinen Eltern) mal schauen, ob Dein Krankenhaus auch so etwas anbietet. Vielleicht findest Du da neue, interessante Informationen über Dein Krankenhaus.
Übernachten
Wenn Du im Krankenhaus schlafen musst, kannst Du fragen, ob Du Deine eigene Betdecke und Kissen mitnehmen kannst. Vielleicht schläfst Du dann besser. Natürlich kannst Du Dir auch Dein Lieblings-Kuscheltier mitnehmen, ein Buch, Spiele und Deine Musik. Manchmal ist es sogar möglich, dass Dein Vater oder Deine Mutter bei Dir im Krankenhaus übernachten. Dann wird ein zusätzliches Bett in Dein Zimmer gestellt, so dass Dein Vater oder Deine Mutter ganz dicht bei Dir sein kann.
Essen
Wenn Du das Essen im Krankenhaus nicht magst, kannst Du Deine Eltern fragen, ob sie Dir etwas Leckeres von zu Hause mitbringen können. Vorher solltest Du aber fragen, ob Du alles essen darfst.
Alles hat seine Zeit
Wenn Du lange im Krankenhaus bleiben musst, kannst Du Dir zusammen mit Deinen Eltern und evtl. der Hilfe von den Pflegenden auf Deiner Station, einen Tages- oder Wochenplan zusammenstellen. Da kannst Du eintragen, wann Du gewaschen wirst, wann Du essen darfst, welche Untersuchung oder Behandlung geplant ist, wann Besuch kommt und wann Du ins Bett gehst.
Schule im Krankenhaus?
Auch im Krankenhaus kannst Du Deine Hausaufgaben machen und den Stoff nachholen, den Du in der Schule gerade versäumst. Dann verpasst Du nicht so viel. In einigen Krankenhäusern gibt es spezielle Lehrer dafür. Deine Mutter oder Dein Vater können in Deiner Schule nachfragen, ob sie Aufgaben für Dich bekommen, die Du im Krankenhaus machen kannst. Manchmal gibt es sogar die Möglichkeit, mit Deiner Lehrerin oder der Klasse über Video in Kontakt zu bleiben.
Lachen im Krankenhaus?
Kennst Du die Klinik-Clowns? Mit ihnen kann man wirklich richtig viel Spaß haben. Vielleicht gibt es sie auch in Deinem Krankenhaus. Frag doch mal nach…
Fotoalbum
Wenn es Dir nicht so gut geht und Dein Vater oder Deine Mutter gerade nicht bei Dir sind, kannst Du das auch den Pflegenden sagen. Sie können dann Deine Eltern anrufen oder Dir helfen, sie selbst anzurufen. Vielleicht hast Du auch Lust, Dir ein Fotoalbum zusammenzustellen mit Bildern von Menschen, die Du gerne hast. Das kannst Du Dir in einer solchen Situation (vielleicht sogar mit jemandem zusammen) anschauen.
Was man alles gegen Schmerzen tun kann
Es ist wichtig, dass Du immer sagst, wenn Du Schmerzen hast. Dann kann man Dir am besten helfen. Oft wird im Krankenhaus ein Schmerzlineal benutzt. Darauf sind Gesichter zu sehen. Zeige auf das Gesicht, das so aussieht, wie Du Dich fühlst. Für größere Kinder gibt es auch ein Schmerzlineal mit Zahlen von 0 bis 10.
Das hilft Deinen Eltern, der Krankenschwester oder dem Arzt, die beste Lösung zu finden, damit Deine Schmerzen weniger werden. Manchmal braucht man ein Medikament, manchmal hilft auch einfach etwas Schönes zu machen: z.B. Musik hören, Fotos anschauen, Seifenblasen machen, eine Wärmflasche auflegen, mit Familie oder Freunden telefonieren, Witze erzählen oder eine „Traumreise“ machen (siehe unten).
Traumreisen
Möchtest Du ab und zu in Dein Traumland reisen, um Dich wieder gut und stark zu fühlen? An einem schönen, sicheren Ort, an dem Du keine Angst haben musst, nicht traurig bist und keine Schmerzen hast? Dann kannst Du zusammen mit Deinem Vater oder Deiner Mutter nach Traumreisen im Internet suchen. Entweder findest Du welche, die vorgelesen werden oder Ihr findet einen Text, den Deine Mutter oder Dein Vater Dir vorlesen kann, während Du Dich in Dein Bett einkuschelst und mit geschlossenen Augen zuhörst. Du kannst Dir auch selbst ausdenken, wie Dein Traumland aussieht, wie es dort riecht, sich anfühlt, wer dort mit Dir zusammen ist und was Du dort am liebsten machst. Dann kannst Du immer mal wieder die Augen schließen und dorthin reisen, z.B. wenn Du gerade mal traurig bist.
Dein Tagebuch, Dein Begleiter
Wenn es Dinge gibt, die Du niemandem erzählen möchtest, kannst Du diese in ein Tagebuch schreiben. Du brauchst das niemandem zu zeigen und trotzdem kann es Dich enorm erleichtern. Genauso kannst Du darin Dinge aufschreiben, die Du richtig klasse findest. Oder auch, wenn Du es gerade richtig blöd im Krankenhaus findest.